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Abwasserbehandlung - Allgemeines

Das Gemeindegebiet der Gemeindewerke Vogtei umfasst die Ortsteile Langula, Niederdorla, Oberdorla. Das Abwasser der Gemeinde Oppershausen wird in der Kläranlage der Gemeindewerke behandelt.
Gegenwärtig sind ca. 5.100 Einwohner an die Kläranlage Niederdorla angeschlossen.

Mehr als 98 % der Einwohner sind an die zentrale Abwasserbehandlung angeschlossen.

Am Tag werden im Gemeindegebietgebiet etwa 400.000 Liter Wasser verbraucht. Dieses Wasser gelangt über die Kanalisation zur Kläranlage nach Niederdorla. Neben diesem Schmutzwasser wird ein großer Teil des Oberflächenwassers (Regenwasser) der Vogtei ebenfalls der Kläranlage zugeführt. Die Gemeinde Oppershausen besitzt ein Kanalsystem, in dem Schmutz- und Regenwasser getrennt (Trennsystem) werden. Das Regenwasser wird direkt in den Stausee geleitet. Außerdem gelangt noch eine Menge an Grundwasser aufgrund undichter Kanäle bis zur Kläranlage.

Der gesamte Abwasserstrom gelangt in der Kläranlage zuerst in die mechanische Reinigung. Dort werden alle im Abwasser enthaltenen Bestandteile, die größer als 4 mm sind, in der Rechenanlage herausgesiebt. In einem Monat fallen drei bis vier m³ von diesem Rechengut an, welches von einem Spezialunternehmen entsorgt wird.

Ebenfalls wird im Abwasserstrom enthaltener Sand in der Sandwäsche diesem entzogen. Der Anfall an ausgewaschenem Sand bewegt sich auf der Kläranlage Niederdorla in Abhängigkeit von der Jahreszeit zwischen 200 und 500 kg im Monat.

Im kombinierten Belebungs- und Nachklärbecken (Belebtschlammanlage) erfolgt die biologische Behandlung des Abwassers. Bakterien bauen wie auch in der Natur die schädlichen Kohlen- und Stickstoffverbindungen im Wasser ab.

Weil bedarfsgerecht Sauerstoff über Gebläse der Belebung zugeführt wird, läuft dieser Prozess im Verhältnis zu Teichkläranlagen um ein mehrfaches schneller ab. Bereits nach etwa vier Tagen hat das Abwasser den Klärprozess durchlaufen und gelangt sauber in den Siebenmühlenbach (Vorfluter).

Der nicht weiter zu behandelnde Schlamm wird in zwei Schlammstapelbehältern gelagert. Dieser stabilisierte Schlamm erreicht einen Trockensubstanzgehalt von etwa 4 %. Er wird turnusmäßig ebenfalls durch ein Spezialunternehmen entwässert. Das Wasser wird dem Klärprozess wieder zugeführt, während der entwässerte Schlamm einen Trockensubstanzgehalt von 30 % erreicht. Das entspricht der Konsistenz von feuchter Erde. Dieser Schlamm von dem jährlich etwa 250 t anfallen wird in speziellen Kompostierwerken wieder zu Erde verarbeitet und in den biologischen Kreislauf zurückgeführt.

 

Häufig gestellte Fragen:

Sind in der Kanalisation Misch- oder Trennsysteme vorteilhafter?

Diese Frage ist nur schwer eindeutig zu beantworten. Bezüglich des Kanalnetzes kann ein Mischsystem (Schmutz- und Oberflächenwasser im selben Kanal) durchaus Vorteile haben, da die Spülung des Kanals immer garantiert ist und Verschmutzungen oder Verstopfungen weitgehend ausgeschlossen werden.
Bezüglich der Kläranlage ist ein Trennsystem (Schmutz- und Regenwasser in gesonderten Kanälen, Regenwasser wird unbehandelt in den Kreislauf zurückgeführt) immer zu bevorzugen. Die Anlage wird entlastet, da wesentlich geringere Durchflußmengen anfallen und die Beschaffenheit des Wassers ist im Vergleich zum Mischsystem gleichbleibend, was kontinuierlichere Reinigungsprozesse bedeutet.

Arbeitet die neue Kläranlage besser als die alte Teichkläranlage?

Ja.
Die mechanische Reinigung ist deutlich verbessert. Die Menge an Rechengut hat sich im Vergleich zur Teichkläranlage verfünffacht, was bedeutet dass eine weitaus geringere Belastung der Vorfluter zu verzeichnen ist.
Bezüglich der Überwachungswerte sind ebenfalls Verbesserungen um etwa 25 % eingetreten.

Welche Mehrkosten entstehen durch die Abwasserbehandlung in der neuen Kläranlage?

Durch den Bau der Kläranlage gibt es natürlich deutlich höhere Abschreibungen. Die Nutzungsdauer der Anlage ist auf 40 Jahre angesetzt.
Bezüglich der Betriebskosten schlägt besonders der Energieverbrauch zu Buche. Die Kläranlage benötigt monatlich Elektroenergie für ca. 4.800,- Euro. Diese wird vor allem für den Antrieb von Pumpen, Gebläsen und Rührwerken benötigt.
Die Reparaturkosten liegen momentan auf dem Niveau der Teichkläranlage, werden aber zukünftig steigen, da deutlich mehr Technik zu pflegen und zu warten ist.
Die Personalkosten in den Gemeindewerken konnten im Verhältnis zum Abwasserzweckverband trotz der aufwändiger zu betreibenden Kläranlage aber um etwa 30 % gesenkt werden.

Welches sind die zukünftig wichtigsten Aufgaben im Verband?

Die Investitionstätigkeit wird in den kommenden Jahren deutlich zurückgehen, da Kläranlage und Entlastungsbauwerke vorhanden sind. Hauptaugenmerk wird auf der Sanierung des Kanalnetzes liegen. Diesbezüglich ist nicht das Alter der Kanäle ausschlaggebend sondern vielmehr nicht fachgerechte Ausführung von Arbeiten. Ein besonderes Problem stellen dabei falsch ausgeführte Hausanschlüsse dar.
Ganz besondere Beachtung wird der Verringerung von Fremdwasser gewidmet. Dessen Anteil soll bis zum Jahr 2025 deutlich gesenkt werden.

Welche Belastungen kommen auf die Anschlussnehmer zu?

Die Beitragsbescheidung im Verbandsgebiet ist weitgehend abgeschlossen. Mit weiteren Erschließungsbeiträgen ist vorerst nicht zu rechnen.
Die Gebühren wurden im Jahr 2014 neu kalkuliert. Erstmals wird eine Niederschlagswassergebühr zur Anwendung kommen. Die aktuellen Gebührensätze sind der Beitrags- und Gebührensatzung zur Entwässerungssatzung (BGS/EWS) zu entnehmen.
In der Summe ist ein deutlicher Gebührenanstieg zu vermeiden. Verglichen mit Gebühren in den angrenzenden Gebieten liegen die Gebühren der Gemeinde Vogtei deutlich niedriger.